Camp Eden

„Moin Felix“, sage ich, als mir Felix entgegen kommt, „Hast Du einen Moment Zeit?“

„Na Klar“, antwortet Felix.

„Ich würde Dir gerne das Camp zeigen. Bei uns hat sich so einiges getan, seit dem Du weg warst.“

„Gerne doch, ich sag nur Dora schnell Bescheid, die hatte auch schon danach gefragt.“, sagt Felix und geht.

„Einen wundervollen guten Morgen wünsche ich Dir Papa, komm lass dich drücken.“, ruft mir Dora zu.

„Moin, mein Herz“

„Felix sagt, Du willst uns das Camp zeigen.“, sagt Dora.

„Ja, kommt mit.“

Wir gehen ein Stückchen.

„Hier auf diesem Platz soll das neue Tipi errichtet werden. Wir testen gerade ein neuen Stoff. Der soll nun wasserdicht sein. Das Tipi wird 6 Meter im Durchmesser haben und bietet ca. 30 Leuten Platz zum Sitzen.“

„Hier haben wir einen Massage- und Tantra-Tempel errichtet.“, zeige ich auf den neuen Dom, der aus lauter dreieckigen Teilen besteht und mit einer Tarp abgedeckt ist.

„Wenn ihr wollte, könnt ihr nachher die Prana-Flow-Massage von mir lernen, ich zeige sie Mike später, ich glaube ihr beide kennt sie noch nicht.“

„Gerne“, sagt Dora.

„Wann denn?“, fragt Felix.

„Ich würde sagen, so eine Stunde nach dem Foodcircle.“, begegne ich.

Wir gehen weiter zur dem Windrad. „Das Windrad kennt ihr aber, oder?“

„Jup“, tönt Dora.

„Wir speisen hier ein paar alte Autobatterien. Der Strom dient eigentlich nur noch für unsere Pumpe, mit der wir das Wasser aus dem Brunnen fördern. Wart ihr schon im Bad?“, will ich wissen.

„Nope“, sagt Felix.

„Ah schön“, Erik hat das Bad für uns gerade neu gefliest, aber seht selbst.

„Gefließt?“, fragt Dora.

„Na ja, es ist eher ein Mosaik aus runden Steinen, die wir am Strand gesammelt haben.“, antworte ich, „weiß auch nicht, wie ich an Fliesen denken konnte.“

„Ist wohl noch ein alter Glaubenssatz von Dir Papa“, sprudelte es aus Dora heraus.

„Ja ja, ich weiß...eigentlich bringe ich ja den Leuten bei, wie sie ihre Glaubenssätze löschen können. Da kann ich wohl selber noch etwas lernen von mir.“, lache ich.

„Das Bad sieht schön aus.“, sagt Dora.

„Ja“, antworte ich...und das Tolle ist, wir verwenden das Wasser mehrmals zum Duschen und Baden, da es durch eine Pflanzenkläranlage fließt und dann wieder verwendet werden kann. Den Teil, der verdunstet, pumpen wir aus dem Brunnen hoch.“, erzähle ich.

„Kommt, wir gehen zum Feld.“, sage ich.

„Schaut mal, Roggen so weit das Auge reicht. Das Brot das wir hier backen produzieren wir im Überfluss und geben es unseren Nachbarn. Sie versorgen uns dafür mit Trauben ,Oliven und Wallnüssen.“, erzähle ich.

„Holt ihr das Roggen etwa mit der Hand rein?“, will Felix wissen.

„Ja, das machen die Jungs. Wir haben ihnen gesagt, daß sie dadurch trainierter aussehen und sie damit die Mädels beeindrucken können.“

„Sind sie darauf reingefallen“, will Dora wissen.

„Na ja, dumm sind sie ja nun auch nicht, aber trotzdem machen sie es, um uns einen Gefallen zu tun.“, grinse ich, „und außerdem gibt es danach immer ein Erntedankfest und da nehmen auch die Jungs und Mädels aus den umliegenden Camps dran teil.“

„Zeigst Du uns bitte noch die Holzwerkstatt“, sagt Felix.

„Kommt, wir schauen mal ob Sven da ist. Ach ja, in diesem Haus wohnen unsere Teenies. Hier können sie sich ein wenig beschnuppern und Scham abbauen, damit sie später mal nicht sexuell blockiert sind.“

„Mir ist aufgefallen, das hier nicht so viel gearbeitet wird, wie bei uns.“, sagt Dora.

„Ja ne klar“, erwidere ich, „Ihr baut euer Camp gerade auf. Wir sind schon seit ein paar Jahren fertig damit. Das Obst und Gemüse wächst von selber, der Roggen auch, krank wird hier auch keiner mehr, Gebäude zum drin schlafen haben wir genug und an was sollte man sonst arbeiten?“

„Ich seh schon,“, sagt Dora, „der Name Eden kommt nicht von ungefähr. Ihr habt euch hier ein Paradies erschaffen.“

Die Abschaffung des Geldes
Schick mich zurück